Wir
kennen alle die vielen offiziellen Anlässe und Familienfeiern mit
Sektempfang, das Glas Sekt zur bestandenen Prüfung, zur Beförderung,
Geburtstag und Hochzeit – mit einem Sekt wollen wir die Bedeutung
des Anlasses hervorheben, den vielleicht nahezu mystischen Moment
veredeln und uns selbst adeln. Bitte. Aber, dann doch mit Niveau,
Qualität und Geschmack. Wir Deutschen trinken viel Sekt im Jahr –
pro Kopf und
Jahr 3,7
Liter. Da
braucht es schon eine gewaltige Produktion. Leider führt diese
mittlerweile oft zu Gleichförmigkeit, Eintönigkeit und Langeweile.
Es
geht auch anders. Beweis: 1. Internationales Sparklingfestival in
Frankfurt. Das war
schon mehr als beeindruckend, was die Kölner Sommelière
und
Champagner Botschafterin Deutschland 2012 Gerhild
Burkard am
vergangenen Montag in der Villa Kennedy präsentierte: 50 Sektgüter
aus neun Ländern. Premiere. Um es kurz zu machen: einmaliger Genuss
auf höchstem Niveau. Namhafte Güter und regionale Überraschungen –
ein wahrhaft perlendes und prickelndes Erlebnis. Wunderbares Ambiente
und exquisite Champagner, Crémants,
Sekte und Cavas.
Heute
werde ich hier nicht allen gerecht. Gerade über Bardong, Braunewell,
Reinecker, Raumland und Strauch werde ich gesondert schreiben. Diese
Güter beweisen eindrucksvoll, was
einen
guten Sekt auszeichnet:
Ausdauer, Geduld,
Nachhaltigkeit und Vertrauen. Natürlich ist die Liste unvollständig.
Ein besonderes Augenmerk hat die Sektkellerei Andres + Mugler aus
Ruppertsberg in der Pfalz verdient. Michael Andres und Steffen Mugler
kreieren ihre Sekte ausschließlich aus Kabinett- und Spätleseweinen.
Ich werde sie im Sommer besuchen. Und zugleich
von ihrem ewigen Kampf mit
den Behörden berichten.
In
der Pfalz liegt auch das Weingut Eymann. Vincent Eymann, der mit
seinem Vater in Gönnheim ein 15 ha großes Gut auf
ökologischer Basis führt,
präsentiert einen vorzüglichen Blanc de Blanc Réserve Extra Brut
aus 100 % Chardonnay für 19,90 Euro. Oder
an der Nahe, das Weingut Klostermühle Odernheim KG – eine noch
junge Gesellschaft im Vergleich zur Tradition für die sie stehen.
Der 2012er Montfort Pinot Rosé Brut aus 100 % Spätburgunder für
13,40 Euro beweist, hohe Qualität muss nicht teuer sein.
Aufmerksame Leser meines
Blogs wissen, ich mag Weine, deren Qualität auch im Alltag
erschwinglich ist. Dies gilt auch für Sekte.
Wobei
ich gerne zugebe, der 2006er Charles Heidsieck Rosé Vintage für
95,00 Euro und der 2007er Amour de Deutz von Champagne Deutz (9 Jahre
auf der Hefe) für 145,00 Euro haben mich für einen Moment auf
Wolken entführt. Ganz großes Kino.
Versprochen,
ich werde hier in den nächsten Wochen einige Sektgüter vorstellen.
Es ist eine wunderbare Welt. Da gehört
ohne Frage auch der Österreicher
Christian Madl mit seinem
2010er Blanc de Blancs Brut dazu.
Was für ein Schmelz auf der Zunge! Oder Joel
Kieffer aus Blienschwiller im Elsass
mit seinem außerordentlich runden, stimmigen und kompakten 2013er
Crémant D'Alscace Chardonnay Brut.
Ich
muss jetzt aufhören. Ein vorzüglicher Cava von Vilarnau –
Vilarnau Brut Reserva – wartet auf mich. Ein Katalane! Und dann
noch mit einem Flaschendesign nach Antoni Gaudi. Auch ich bin
verführbar.